Was bedeutet „BFR“ bei Gokarts?

Wer sich für ein klassisches Gokart mit Pedalantrieb interessiert, insbesondere vom bekannten Hersteller BERG, dem wird sicherlich schon einmal das Kürzel „BFR“ über den Weg gelaufen sein. Das Unternehmen wirbt für seine durchdacht konstruierten und hochqualitativ gefertigten Fahrzeuge oft auch mit eben diesem Buchstabenkürzel. Doch was verbirgt sich dahinter?

Klären wir zunächst auf, wofür die drei Buchstaben stehen. Sie stehen für die englischsprachigen Begriffe „Brake“ (Bremse), „Freewheel“ (Freilauf) und „Reverse“ (Rückwärtsfahrt). Wirklich schlauer sind wir nun allerdings noch nicht. Daher müssen wir etwas tiefer in die Materie eintauchen und uns intensiver mit der Technik der Gokarts beschäftigen.

Brake (Bremse)

Das Kürzel für die Bremse sagt nicht etwa aus, dass das Gokart generell über eine Bremse verfügt. Dies tut es sowieso, allerdings wirkt die Bremse bei einem klassischen Gokart mit Tretantrieb der Regel direkt auf die Hinterräder. Beim Hersteller Berg bedeutet der Hinweis auf die Bremse in Form des Buchstabens B dagegen, dass der Fahrer die Möglichkeit hat, auch mit den Pedalen zu bremsen. Werden die Pedale also entgegen der normalen Tretrichtung bewegt, so bremst das Gokart entsprechend mehr oder weniger stark ab.

Freewheel (Freilauf)

Der Begriff Freilauf deutet auf eine spezielle Technologie hin, die bewirkt, dass die Pedale während der Fahrt stillstehen, obwohl sich die Räder entsprechend drehen. Dies gewährleistet ein komfortables Fahren, ohne ständig zwangsläufig in die Pedale treten zu müssen. Man kennt das Prinzip vom Fahrrad – geht es beispielsweise bergab oder der Fahrer hat durch Treten der Pedale genug Schwung geholt, so können die Füße anschließend still auf den Pedalen stehen, obwohl das Fahrrad noch eine ganze Weile rollt. Genauso verhält es sich hier beim Gokart.

Reverse (Rückwärtsfahrt)

Ein weiterer Vorteil des genannten Systems ist es, dass eine Rückwärtsfahrt mit dem Gokart durch das BFR System direkt nach dem Anhalten möglich ist. Es muss also nicht umgeschaltet, kein anderer Gang oder Ähnliches eingelegt werden. Einfach die Pedale mit den Füßen in die entgegengesetzte Richtung der Vorwärtsfahrt bewegen, und schon bewegt sich das Gokart rückwärts.

Insbesondere für Kinder sind die hier aufgelisteten Features, die sich durch das BFR-System von Berg ergeben, sehr wichtig. Sie ermöglichen dem Kind, eine bessere Kontrolle über das Gokart zu erhalten und damit jederzeit so sicher wie möglich unterwegs zu sein. Während sich also bei einem herkömmlichen Gokart mit einfacher Technik die Pedale ständig mitbewegen und somit bei schneller Fahrt Verletzungen der Beine bzw. Füße beim Treten hervorrufen können, passiert dies bei einem Gokart mit BFR-System durch den Freilauf nicht. Zudem ist es dem Kind möglich, direkt mit den Pedalen zu bremsen, was in Kombination mit der Handbremse auf das Hinterrad für eine maximale Bremswirkung sorgen kann. Die Bremsen sind somit wesentlich effektiver als bei einfachen Gokarts, die ausschließlich über eine Hinterradbremse verfügen.

BFR kombiniert mit weiteren Systemen

Das innovative BFR-System ist inzwischen in allen hochwertigen Gokarts des Herstellers Berg – und auch bei einigen anderen Herstellern – verbaut. In den letzten Jahren blieb die Entwicklung jedoch nicht stehen, das System wird heute durch weitere Features in einigen Modellen ergänzt. So bietet Berg beispielsweise Gokarts mit dem sogenannten BFR-3 System an. Hierbei handelt es sich um das angesprochene BFR-System, das allerdings durch eine Dreigangschaltung ergänzt wird. So lassen sich die Fahrgeschwindigkeiten noch stärker variieren, und es ist grundsätzlich eine höhere Endgeschwindigkeit durch die geänderte Übersetzung im höchsten Gang möglich.

Weiterhin bietet Berg ein System namens „XXL BFR“ an. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um ein geändertes BFR-System, sondern lediglich um ein Gokart mit größerem und verstärktem Rahmen, bei dem ebenfalls das beliebte BFR-System verbaut ist. Ein solches Gokart eignet sich für größere Kinder, Jugendliche und sogar Erwachsene. Es bietet mehr Platz, eine deutlich bequemere Sitzposition und ist insgesamt stabiler. Der Sitz kann bei diesen Modellen verstellt werden, es stehen insgesamt acht Positionen zur Auswahl. So ist es möglich, den Abstand vom Sitz zu den Pedalen optimal auf die Körpergröße des Fahrers abzustimmen. Es ergibt sich ein bequemes Fahren auch auf längeren Strecken.

E-BFR

Noch relativ neu ist eine echte Innovation auf dem Markt: Das von Hersteller Berg entwickelte E-BFR System. Hierbei handelt sich ebenfalls um das bereits vorgestellte, klassische BFR-System, welches allerdings durch einen Elektromotor ergänzt wird. Laut Hersteller eignet sich ein solches Gokart für Kinder ab sechs Jahren. Das System ist so ausgelegt, dass die Unterstützung durch den Elektromotor immer stärker wird, je mehr der Fahrer in die Pedale tritt. Auch dieses Gokart besitzt einen größeren und verstärkten Rahmen sowie einen einstellbaren Sitz, so dass es sich sowohl für Kinder als auch für Erwachsene gleichermaßen geeignet.

Braucht mein Kind ein Gokart mit BFR-System?

Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Grundsätzlich gilt aber: Bei kleineren Kindern, die ihr erstes Gokart geschenkt bekommen und die sich lediglich mit Schrittgeschwindigkeit oder etwas schneller fortbewegen, ist ein BFR-System noch nicht unbedingt notwendig. Hier ist es den Eltern in der Regel sogar lieber, wenn sich das Kind nicht schneller fortbewegen kann, als diese alles unter Kontrolle halten können.

Etwas anders sieht es aus bei größeren Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, die sich ebenfalls für ein Gokart begeistern können. Wer etwas schneller mit seinem Gokart unterwegs sein möchte, sollte unbedingt auf ein Modell mit BFR-System setzen. Das Treten gestaltet sich hierdurch wesentlich angenehmer, das Gokart bremst sich außerdem schneller und verfügt über den äußerst komfortablen Freilauf.

Die genannten Komfortmerkmale machen sich übrigens nicht nur auf der Straße angenehm bemerkbar, sondern auch bei einer Fahrt ins Gelände. Gerade hier kommt es darauf an, die Kraft beim Treten optimal dosieren zu können. Außerdem ist es wichtig, bei unebenem Gelände das Gokart möglichst schnell zum Stillstand zu bringen. Durch die Möglichkeit beim BFR-System, mit den Pedalen zu bremsen, ergeben sich hiermit ideale Voraussetzungen, um mit dem eigenen Gokart auch einmal einen Abstecher ins Gelände zu unternehmen.

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